Kirchenumnutzung zum Stadtteilzentrum

Fragestellung  
Im Nachgang zur Pfarrerkonferenz Mitte des Jahres 2012 hatte sowohl der Kirchenvorstand als auch der Pfarrgemeinderat der Propsteipfarrei St. Cyriakus Überlegungen zur künftigen pastoralen Struktur der Kirchenstandorte angestellt. In diesem Zusammenhang wurden für die Filialkirche St. Suitbertus Verhandlungen mit dem Orden der Malteser aufgenommen. Heute ist das Kirchengebäude Mittelpunkt eines sozial-karitativen Gesamtkonzeptes, das unter der Verantwortung der Malteser dem Stadtteil Vonderort und seinen Bewohnern erhalten bleiben konnte.

Allgemeine Daten
Seit der Umstrukturierungsphase im Bistum Essen (2006-2011) Filialkirche (bleibt weiterhin geweiht)

Ort
46242 Bottrop-Vonderort, Am Quellenbusch 102

Pfarrei / Gemeinde
St. Cyriakus / Herz Jesu

Ansprechpartner:
Herr Oliver Helmke (Investor), Herr Kusenberg (stlv. KV-Vorsitzender)

Rechtliche Besonderheiten (Historisch bedingt, z.B. Kirchliche Zweckbindung)
keine

Baujahr / Bauphase
Kirchbau: 1954, 1955 konsekriert

Architekt Bestand (Name / Stadt)
Architekt Bocklage  (weitere Angaben nicht bekannt)

Architekt Umnutzung (Name / Stadt)
Architekturbüro Strelzig und Klump, Bottrop

Gebäudetypus / Baustil (Romanisch / Gotik / Neugotik / Nachkriegsbau / 60er Jahre / ...)
Nachkriegsbau

Denkmalschutz ja/nein (Besonderheit in Stichpunkt; Bautechnisch; Materialtechnisch; Künstlerisch)
Nein; das Kirchengebäude steht nicht unter Denkmalschutz

Ortslage / Baulicher Kontext (soziales Umfeld; Quartierbevölkerung; ...)
Vonderort, weit abgelegen von Bottrops Stadtmitte, ist eine alte Bauernschaft. Mit der Industriealisierung wurde diese Gegend mehr und mehr eine Siedlung der Industriearbeiter, die dann auch mit dem Kirchbau St. Suitbertus inmitten des Stadtteils ihre eigene Dorfkirche erhielt. Heute wohnen im Stadtteil circa 3.000 Menschen. Leider sind wesentliche Bestandteile einer lebendigen Infrastruktur weiterhin nur sehr ungenügend im Stadtteil vorhanden. 

Umnutzungsideen (vorab; was für Ideen gab es; welche wurden genauer geprüft;  welche kamen in die engere Auswahl)
Zu Beginn der gemeinsamen Überlegungen gab es die Idee, die Kirche St. Suitbertus durch die Malteser gGmbH in ein Seniorenpflegeheim umzubauen. Da die Malteser jedoch nicht unmittelbar Eigentümer sein wollten und der Umbau sich nach ersten Kostenschätzungen als unwirtschaftlich erwies, konnte die Oliver Helmke GmbH als Investor für ein Gesamtprojekt am Standort gewonnen werden.

Prozessbeteiligte (Reihenfolge beachten;  Zustoßen zum Prozess)
Pfarrei St. Cyriakus, Malteser Deutschland gGmbH, Bistum Essen (Dez. 1.3 Kirchengemeinden), Investor Oliver Helmke, Stadt Bottrop

Kirchliche Umnutzung (tatsächlich) (Hinweis: verkauft/vermietet)
Das Gesamtprojekt lässt sich in drei Bauabschnitte gliedern: Der 1. Bauabschnitt war der Umbau des Suitberttreffs. Dieser wurde vergrößert und mit einem ebenerdigen Zugang altersgerecht neu gestaltet. Die Kita wurde modernisiert und mit dem ehem. Pfarrsaal der Gemeinde verbunden. Die neuen Räumlichkeiten werden seit Sommer 2014 auch für die U3-Betreuung genutzt. 
Im 2. Bauabschnitt entstand eine in einem U-förmigen Baukörper eingebetete moderne Wohn- und Pflegeeinrichtung. Rund 90 Bewohner der zudem barrierefreien Pflegeeinrichtung, dem Malteserstift St. Suitbert, haben direkten Zugang zur weiterhin geweihten Kirche.
Der 3. Bauabschnitt beinhaltete den Bau von 21 Appartements für „Wohnen mit Service“. Die Pflegeeinrichtung nimmt pflegebedürftige Menschen auf, die vorübergehende oder ständige Betreuung benötigen.
Um das Gesamtprojekt auf der Flächen realisieren zu können, war es notwendig das ehemalige Pfarrhaus sowie auch das Küsterhausabzubrechen.
Für die Sozialeinrichtungen sowie für die Menschen im Stadtteil Vonderort verbleibt die pastorale Verantwortung bei der Kirchengemeinde St. Cyriakus. Rector ecclesiae im Sinne der cc. 556 ff. CIC ist der Pfarrer der Kirchengemeinde St. Cyriakus.

Kosten / Investitionen
Für das realisieren des Gesamtprojektes war eine Investition in Höhe einer kleineren achtstelligen Summe notwendig. 

Fazit / Erfahrungen im Prozess
Die frühzeitige Einbettung des Gesamtprojektes und die Zusammenarbeit mit der kirchlichen und zivilen Gemeinde war von wesentlicher Bedeutung, um das Vorhaben umsetzen zu können. 
Der Pfarrei St. Cyriakus ist sehr früh klar geworden, dass sie das große Gelände in Vonderort und auch die Kirche St. Suitbertus nicht dauerhaft würde erhalten können. Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung hat sich bestätigt, dass man die Lage vor drei Jahren richtig eingeschätzt habe.

Fazit / Erfahrung der Nutzung
Mit dem Dorf St. Suitbert entstand in Vonderort ein Ort der generationenübergreifend ist. Durch den Umbau des Seniorentreffs, der Kita und der Errichtung einer modernen Wohn- und Pflegeeinrichtung ist das „Dorf“ inzwischen ein Treffpunkt für alle Menschen. Mit dem Bau des Malteserstiftes ist ein richiger Schritt zum Erhalt der Strukturen und somit auch der Kirche getan worden.

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